Die ÖH-Wahlen via Internet sind beendet. Obwohl im Rahmen der studi.gv.at-Werbekampagne zirka 11.900 BürgerInnenkarten-Lesegeräte verteilt worden sind, haben nur 2.161 Studierende an der elektronischen Wahl teilgenommen. Das sind weniger als 1% der rund 230.000 Wahlberechtigten. Das BMWF nannte die Grenze von 1% als Erfolgsziel, das nun verfehlt wurde!
Laut der parlamentarischen Anfrage von Kurt Grünewald hat das E-Voting im Rahmen der ÖH-Wahlen 2009 zumindest 567.139,04 Euro gekostet (nicht nur 300.000 wie vom BMWF behauptet wird). Das sind über 260 Euro pro abgegebener Stimme.
Neben kleinen Pannen mit dem Server und Fehlern in der Software gab es auch falsche Bezeichnungen von Studierendenlisten. Auf die Kurzbezeichnungen der Fraktionen wurde auf den elektronischen Stimmzetteln anscheinend vollkommen vergessen. Laut dem Wiener Verfassungsrechtler Heinz Mayer sind die Stimmzettel ohne Kurzbezeichnung allerdings „rechtswidrig“ und „die Chance auf eine Aufhebung der gesamten ÖH-Wahlen ist sehr groß“.
Die Premiere ist technisch einwandfrei gelaufen, mehr als 2.000 Studierende haben das Angebot genutzt. Ich hoffe, irgendwann wird es zur Normalität.
sagte Hahn als erste Bilanz zu den Internetwahlen im Gespräch mit dem Standard. Nachzulesen hier.
ich rechne 0,94 % aus, wenns 2161 von 230.000 Studierenden ist
270.000 Wahlberechtigte
Abzüglich derjenigen, die sogar nach der absurden „Wahlordnung“, wonach man eine Urne mit wenigstens drei Stimmen öffnen darf, nicht ausgezählt werden dürfen. Ständige Rechtssprechung des VfGH ist mindestens 30 pro Urne.
Interessanter Punkt: Laut BMLV (Radiosendung ca Minute 45) sehen sie die ÖH-Wahlen ab 1% Wahlbeteiligung als Erfolg. Bei 0,8% ist es also …
@Rechnen: Es gibt zirka 270.000 wahlberechtigte Studierende. Allerdings sind die etwa 35.000 FH-StudentInnen vom E-Voting ausgeschlossen. Daher die unterschiedlichen Zahlen. Die Medien haben das allerdings noch nicht ganz durchschaut fürchte ich (es wird weiterhin von 230.000 gesprochen).
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