Mit der 2003 gegründeten und in Texas beheimateten Lobbygruppe Election Technology Council (ETC) und deren Publikationen konnte man schon früher Spaß haben. Im ETC sind die Top Vier der Hersteller von elektronischen Wahlsystemen vereint: ES&S, Sequoia, Premier (ehemals Diebold) und Hart Intercivic. Vor ein paar Tagen nun ein neuer Reißer: Open Source – Understanding its Application in the Voting Industry.
Die ETC kommt darin zu dem Schluss, dass die Offenlegung des Sourcecodes ein Sicherheitsrisiko für eine computerisierte Wahl wäre. So weit, so wenig überraschend – allerdings wird in dem Papier durchgehend das Konzept von Open Source und offengelegtem Quellcode durcheinandergebracht.
Dan Wallach, der im Department of Computer Science der Rice Universität in Houston arbeitet und bekannt für seine Mitarbeit am Diebold-Report von Aviel Rubin ist, hat nun eine lesenswerte Analyse des ETC-Papiers vorgelegt. (Wer Mister Wallach auch mal hören möchte, kann ein Interview mit ihm zum Thema Wahlcomputer als mp3 klicken.)
Wallach schreibt zu Beginn zwar etwas resigniert:
Sometimes, working on voting seems like running on a treadmill. Old disagreements need to be argued again and again. [1]
Aber es lohnt sich durchaus, seine Argumentation und auch die teilweise anregenden Kommentare zu lesen.
[1] Freedom to Tinker.
jaja, die alte laier auch beim vergleich von e-voting und e-banking… da wird andauernd etwas durcheinander gebracht.
allerdings – auf der anderen seite – fehlt mir noch in den medien eine analogie von e-voting zum SMS-abstimmen bei starmania oder DSDS ;)