Dass sich die am E-Voting-Versuch zu den ÖH-Wahlen 2009 maßgeblich beteiligten Organisationen (E-Voting.CC, IVM und TU Wien INSO) selbst evaluieren, ist schon mal sehr bedenklich. Die „externe Evaluierung“ wurde durch das Sora-Institut durchgeführt und enthält lediglich eine „Gesellschaftspolitische Analyse“. Ein unabhängiger Bericht hätte – wie auch eine unabhängige Wahlbeobachtung – das kaum vorhandene Vertrauen in das Projekt erhöhen können.
Zudem üben Beiträge u.a. im Standard „Dicker Bericht, dünne Ergebnisse“ und in der ORF Futurezone zusätzlich Kritik an dem Evaluierungsbericht (PDF) :
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter bezeichnete den Bericht in einer Aussendung als „peinliche Selbstevaluierung“. Auch für die grüne Justizsprecherin Daniela Musiol ist die Evaluierung „äußerst fragwürdig“. [..] Der Bericht sei eine „Farce“ und alles andere als unabhängig, kritisierte auch Eva Pentz von den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) [..].
Ein Kommentar von Martin Fehndrich wahlrecht.de zum Bericht: Bezugnehmend auf (S.95) „Wahlbeobachtung von E-Voting [..] eine reine Beobachtung der Vorgänge am Wahltag lässt nur minimale Schlüsse zu.“
Das ist doch schon nah an „geht nicht“.
Der Kommentar soll ein Hinweis darauf sein, daß der Bericht durchaus kritische Punkte anspricht, hier speziell die Unmöglichkeit/Sinnlosigkeit einer klassischen Wahlbeobachtung bei E-Voting.
SORA war laut 2562/AB XXIV. GP Auftragnehmer des BMWF und erhielt für die Studie „E-Voting im Kontext der ÖH-Wahl“ € 47.800 – somit ebenfalls wie Krimmer, INSO und IVM Auftragnehmer im Rahmen dieses – gescheiterten – Projektes.
@Observateur das ist korrekt.
Die Kosten für den Evaluierungsbericht teilen sich auf SORA € 47.652,- und auf E-Voting.CC (Robert Krimmer) € 5.000,-.
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