Wie die Futurezone berichtet, führt Estland auch das Wählen per SMS ein, Startschuss ist 2011.
Estland spielte bisher ohnehin ein große Rolle, was e-Voting bzw. e-Government angeht. Bei den Kommunalwahlen im Jahr 2005 wurde in Estland erstmals übers Internet gewählt, trotz Kritik.
Nun geht man also noch einen Schritt weiter und will den Bürgern, das Abstimmen via SMS ermöglichen.
Das System für die Stimmabgabe sei total sicher, erklärte die zuständige Projektleiterin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Per SMS abstimmen dürfen demnach nur Besitzer einer eigens zertifizierten SIM-Karte, die den Benutzer eines Telefons auch eindeutig indentifiziert.
[futurezone]
Ein technisches System von vornherein als total sicher zu bezeichnen, darf, glaube ich, angezweifelt werden. Aus dem Artikel gehen wenig technische Details hervor, weshalb es auch noch zu früh sein dürfte, um wirklich einschätzen zu können, wie groß die Angriffs- und Missbrauchspotentiale sind.
Aber auch beim Wählen per SMS bleiben grundsätzliche Fragen, wie beim „normalen“ e-Voting, offen. Zum Beispiel ist nicht klar, wie man als Wähler kontrollieren kann, ob die Stimme tatsächlich angekommen ist und auch richtig gezählt wurde. Oder aber wie bei einer SMS-Wahl das geheime Wahlrecht gewahrt werden soll – siehe auch die allgemeine Darstellung von E-Voting-Problemen.
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weitere Links
Wp: I-Voting (Estland)
Wp: SIM-Karte
Wp: SMS (Technik)
Golem: 22C3: E-Voting ist keine Killerapplikation
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